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Fanreporter: Aller guten Dinge sind zwei…

7 Mai 2014 Keine Kommentare

Wappen FanreporterAller guten Dinge sind zwei oder Konfusion ist alles.

Donnerstag, 01.05.2014 11:00 MEZ Stadion an der Grubenstraße

SV Erfurter Kickers-SC Fortuna Erfurt 96

Um es gleich vorweg zu nehmen, es gab ein gewaltiges Donnerwetter. Und das zur Abwechslung mal nicht von Trainer Umbreit, sondern vom Himmel. So wurde das Spiel zum ursprünglichen Termin wegen Wetters in der 20. Minute beim Stand von 2:0, nach Miss Glückter Abseitsfalle, ich muss noch einmal genau darüber nachdenken, ob eine Abseitsfalle ohne Linienrichter überhaupt Sinn ergibt, und einer Schlafeinlage in der Abwehr seitens der Fortuna abgebrochen.

Ein neuer Termin war schnell gefunden, es konnte los gehen. Ob es eine gute Idee war, das Spiel ausgerechnet an einem Donnerstag neu anzusetzen, ob der Vorgeschichte, mag dahin gestellt sein. Aber gut, es war Fußballzeit. Das Spitzenspiel der ersten Kreisklasse zwischen dem Tabellenzweiten Kickers und dem Vierten Fortuna konnte beginnen. Alle Uhren wieder auf Null, ebenso der Spielstand. Schiedsrichter Roth pfiff das Spiel auf einem Rasen, auf dem sogar schon ein Gert Müller spielte, an.

Im Gegensatz zum ersten Termin legten die 96er gleich so los, wie das Spiel vorher geendet hatte. Stürmisch nämlich. Bereits in der 2. Minute segelt ein Freistoß gefährlich auf das Kickerstor zu, konnte aber von Celik noch entschärft werden. Auch ein Schuss von Mühlberger verfehlte nur knapp das Ziel.

In der 5. Minute machte es Klein besser, als er eine Bananenflanke nach schöner Balleroberung im Mittelfeld knallhart ins Dreiangel des Kickers Tors hämmerte. Toooooooooooooooooooor und Jubel unter den Fans.

Und das Umbreit Team machte so weiter! Erarbeitete sich Chance um Chance, deren Verwertung allerdings, wie so oft, mangelhaft war. Obwohl gertenschlank, erarbeiteten sich die Mannen in Blau mehr und mehr das Ãœbergewicht.

Eine kurze Schreckminute, die 20. war es, nachdem Pintado nach heftigem Ruppen verletzt liegen blieb, es aber hernach weiter gehen konnte, konnte die Stimmung nicht trüben. Auch dass der Schiedsrichter scheinbar wahllos mit gelben Karten um sich warf, brachte keine Stimmungsschwankungen.

Die Kickers zeigten zwar einige Angriffe, die aber insgesamt harmlos und wenig überdacht zu sein schienen. Doch nun begannen sie mit Ihre fein zurecht gelegten Strategie, welche man in der Kreisklasse häufiger beobachten kann. Wenn man schon merkt, dass man spieler- und läuferisch unterlegen ist, macht man so lange Unruhe und sorgt für Konfusion mittels Diskutieren, und zwar sinnlosem, bis auch der Gegner davon angesteckt ist.

Die Spieler der Kickers auf dem Feld wurden lauter und lauter, gut so, verbrauchten sie ihre Luft dann doch wenigstens nicht zum Fußballspielen. Auch die Hoffnung des Kickers Trainers Hildebrandt, dass Arnd Umbreit homosexuell wäre, erfüllte sich nicht. Er fragte nämlich voller Hoffnung und freudiger Erwartung. Ich glaube, er mochte Arnd. Auch die „Verbannung“ der Zuseher weiter weg vom Spielfeld brachte nichts. Ich versicherte dem Schiedsrichter glaubhaft, ich bin der Mentaltrainer.

So ging es verdient und laut mit 0:1 aus Kickersicht in die Kabinen. Dieses mal sogar ohne Ãœberlauftoiletten.

Halbzeitfazit: Kickers laut, Fortuna gut, kein Hund in Sicht.

Wetter und Rasen hielten, es konnte weiter gehen. Und wie. In der 47. Minute irrte der Schiedsrichter wie so oft im Mittelkreis herum und entschied auf Abstoß, wobei sogar Celik schon den Ball in Richtung Eckfahne schoss. Gut, dachte er sich und nahm den Ball wieder auf um den Abstoß auszuführen.

Nun bleibt es dem TW überlassen, ob er den Ball mit dem Fuß tritt, was ihm wohl zu brutal erschien, oder ihn mit der Hand einzuwerfen, was er tat. Dies aber so verunglückt, dass Pintado in seiner unnachahmlichen spanischen Art sich das Spielgerät schnappt und einnetzt. 0:2 für die Fortuna. Dachten alle.

Aber nicht so mit Schieri Roth. Wild gestikulierend deutete er an, ja, was eigentlich? Niemand verstand seine Mimik und Gestik wirklich. Auf jeden Fall entschied er eklatant fehl, dass dieses Tor nicht zählte. Eine klarere Fehlentscheidung kann es eigentlich gar nicht mehr geben. Eigentlich ein Grund, Einspruch zu erheben.

Derart geschockt verloren die 96er jetzt etwas die Fassung und den Spielfaden der Ariadne. Auch durch weiteres wildes Diskutieren ließen sie sich mehr und mehr verunsichern. Drohte Donnerhall?

Ja. Der SV kam zu immer mehr Chancen, ohne sie nutzen zu können. Naja, mit wenig Luft auch kein Wunder.

Dann kam die 62. Minute. Nun mag man über Handspiel im Strafraum und Vergrößerung der Körperoberfläche mittels selbiger Extremität diskutieren, aber Jülich mit über der Brust verkreutzen Armen aus 3 Metern angeschossen die Gelb-Rote Karte und Elfmeter, nicht für Jülich, sondern die Kickers, war nun doch sowohl unverständlich und unverhältnismäßig.

Nun stand es plötzlich statt 0:2, 1:1, welches nach einem 0:2 ja bekanntlich gar nicht mehr möglich gewesen wäre. Der Topscorer Hoffmann versenkte den Ball sicher flach ins rechte Eck.

Mehr und mehr Konfusion machte sich breit, ja man kann sogar von Verunsicherung sprechen, welche das genaue Gegenteil einer Versicherung ist.

Nur zwei Minuten später stand es plötzlich 2:1 für die Kickers. Ich muss zugeben, dass wiederum Hoffmann, den Freistoß aus 25 Metern sauber und ansehenswert versenkte.

Wieder nur eine Minute danach war es an Mühlberger, festgehalten zu werden und dafür einen Freistoß zu seinen Ungunsten zu bekommen. Raunen und Händeballen machte sich breit.

Und so kam, was kommen musste. Trübenbach fischte nicht lange in selbigem und machte aus 9 Metern das 3:1 vermittels Volleyballs.

Wütend stürmten die 96er danach noch gegen die drohende Niederlage an, so war es wieder Mühlberger, dessen satter Schuss nur knapp das Tor verfehlte. Aber es half nicht. Auch eine Parade im Stile eines Torwarttitans von Bimboese, der einen eigentlich schon drin geglaubten Ball noch herausfischt, half nicht.

Dass Hoffmann in der 90. Minute markierte, setzte nur den Schlusspunkt unter ein denkwürdiges Spiel.

Denkwürdig deshalb, weil dieses Spiel würdig ist, darüber nachzudenken. Wann wird endlich der Videobeweis auch in der Kreisklasse eingeführt? Wie viele Fehlentscheidungen verträgt ein spiel oder kann ein Schiedsrichter fällen? Warum lässt sich das Umbreit Team immer durch Lautstärke von ihrer Spielweise abbringen?

Fazit: Dem Spiel fehlten drei Dinge. Ein Hund, ein Schiedsrichter und ein Mentaltrainer. Eigentlich waren es sogar vier. Ohrenstopfen fehlten auch…(Martin Wilde)