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Fanreporter: Auf dem Weg nach Europa

28 August 2014 Keine Kommentare

Wappen FanreporterAuf dem Weg nach Europa oder Die erste Hürde ist übersprungen oder Sie tanzten nur eine Halbzeit im Sommer

Sonntag, 24.08.2014, 14:00 Uhr Ortszeit Salomonsborn
Erste Runde im Veltins Kreispokal

SC Fortuna Erfurt 96 vs SV 1909 Schlossvippach

Wie für jeden Menschen begann nun auch für die Fortuna wieder der Ernst des Lebens und das erste Pflichtspiel stand an. Die Weltmeisterschaft ist beendet, in der Bundesliga herrscht schon wieder Ligaalltag, nun sollte es auch im Kreis und im Kreise der getreuen Fortunen los gehen. Nach erfolgreichen Testspielen, wie dem diesmal nicht ganz so ausgefallenen 2:1 bei Kreisligist Ollendorf und weniger erfolgreichen, wie dem abgebrochenen 4:2 gegen den Kreisoberligisten Stotternheim war die Umbreit Elf bestens gerüstet.
Der Wind hielt es auch dieses mal wie der Kunstpfeiffer von Loriot und pfiff leider nicht auf der Zuchtbullenausstellung sondern durch das Stadion, welches mit ganz neuem Rasen berast wurde und somit gerichtet war. Gegner war heute der SV 1909 Schlossvippach, seines Zeichens Aufsteiger in die erste Kreisklasse und somit ein sehr ernst zu nehmender Gegner. Daher auch vermutlich der Spruch Ernst des Lebens und nicht etwa Klaus, oder Peter des Lebens.
Spielfeld und Linien waren gerichtet, die Umbreit Elf vorhanden, Gegner in ausreichender Zahl ebenfalls vorhanden. Auch die Ersatzbänke waren deutlich mit Heim und Gast beschriftet, so dass jeder seinen Platz im Leben und auf dem Rasen finden konnte, vorausgesetzt, er ist des Lesens mächtig. Wenn nicht, dann einfach dem Gehör nach. Da, wo es am lautetsten ist steht Arnd Umbreit. Es stand dem Beginn des Spieles also nichts mehr im Weg. Es sei noch angemerkt, dass die Fortunen in gewohntem Blau mit weißen Streifen und die SVler in, vermutlich auch gewohntem, Rot mit weißen Streifen aufliefen. Wer davon zur Höchstform, blieb abzuwarten.
Es ist ja bekanntlich weithin bekannt, dass der Pokal eigene Gesetze hat. Deshalb habe ich extra im Kreispokalgesetz (KPG) nachgesehen und fand in Paragraph 1, Absatz 2, Ziffer 5, dass auch ein solches Spiel mit einem Anpfiff beginnt. Diesen tat der bereits bekannte Herr Wasner laut und vernehmlich. Fußballzeit.
Gemäß §1 Abs, 4. Nr. 5 KBG kam nach dem Anpfiff der -stoß, welchen Schlossvippach ausführte. Da sich beide Mannschaften noch nie gegenüber standen, musste man sich erst einmal abtasten. So kam es in den ersten Minuten zu einer nach dieser Tätigkeit benannten Phase. Apropos Tasten. Mir ist neulich mein Hochentaster kaputt gegangen. Und das, wo es doch auf den Herbst zugeht. Aber das gehört hier nicht hin.
Scheinbar tasteten die SV ler schneller und besser und so nutzte nach bereits 8 Minuten Marcel Helbing eine Konfusion im Strafraum der Fortuna aus. Was war geschehen? Vitzthum und Eckhard, der Torwart der Umbreit Elf rennen auf sich zu, rufen noch „Nimm du ihn! Ich hab ihn sicher“ und rennen nicht nur aneinander, sondern auch am Ball vorbei. Dies nutzte Helbing zum bis dahin nch nicht mal unverdienten 0:1 aus. Arg…
Als hätte es diesen Weckruf gebraucht, wachten die Mannen in Blau nun auf und rannten auf das Tor der Schlossvippachianer zu. Mühlbergers Schuss aus 15 Metern verfehlte aber ebenso sein Ziel wie Weilands Schuss knapp danach und daneben.
Die Fortunen erspielten sich nach und nach das Übergewicht, welches sie sich vorher durch knallhartes Training abtrainiert hatten. Und so kam, was kommen musste. Ein Freistoß aus halblinker Position wird von Mühlberger flach und scharf in den schlossvippachianer Strafraum gebracht und neben zahlreichen anderen Beinen befanden sich auch die von Weiland dort. Und das zum Glück, denn er netzt eiskalt zum 1:1 ein, welches gemäß §5 Abs § Nr. 2 KPG auch im Pokal als Ausgleich zu werten ist. Also war immerhin die Verlängerung und das 11Meter werfen erreichbar.
Darauf wollte es aber wieder Weiland nur kurz danach, in der 35. Minute nämlich, nicht ankommen lassen. Ein rasant vorgetragener Angriff über rechts wurde von ihm formvollendet zur Führung und zum 2:1 vollendet. Jubel unter den zahlreichen Zusehern. Die Ameisen feierten ihr Weihnachtsfest.
Nun waren die Dämme gebrochen, die Torflut konnte weiter gehen. Dass zwar seine Nationalmannschaft, nicht aber er das fußballspielen verlernt hat, zeigte Pintado in der 40. Minute als er Schatz aus gut und gerne 90 Metern beflankt und -dient, so dass dieser nur noch zu seinem Spielkameraden Meier durch kurzes Dropkicken zurück geben muss. Meier machte alles richtig und aus Nahdistanz das 3:1. Wieder wälzte ich das KPG und fand in §21, Abs 4 unter Ziffer 6, dass dies im Pokal als so genannte „Zweitore-Führung“ benannt wird.
In §22 wird dann die so genannte „Dreitore Führung“ beschrieben, die nun Schatz selber auch auf dem Feld umsetzte. Dies geschah nach guter Vorarbeit von Weiland, der gleich drei Gegenspieler schwindlich spielte und in der 44. Minute. So ging es also mit einem standesgemäßen Zwischenergebnis in die Kabinen.
Halbzeitfazit. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten fanden die Fortunen besser ins Spiel und führten, auch in der Höhe, zurecht. Und gerade letzteres ist in Salomonsborn wichtig. Das Stadion liegt nämlich nicht nur vor dem Dorfe, sondern auch ziemlich hoch über Erfurt.
Wieder musste ich das KPG zu Rate ziehen und fand heraus, dass auch ein Pokalspiel aus zwei Halbzeiten besteht. Ist ja auch völlig logisch, weil sonst die erste Halbzeit ja Vollzeit heißen würde.
Nun war ein weiterer Pfiff von Nöten, den Schiedsrichter Wasner auch tat und es konnte weiter gehen. Ging es auch. Aber leider nur fünf Minuten.
Klein flankt kurz nach Wiederanpfiff vor den Strafraum des Gegners, der Schuss aus 14 Metern kann Taschinski noch abwehren, nicht aber ohne ihn abprallen zu lassen. Ein kurzer Rückpass auf Mühlberger und es stand 5:1 für die richtigen.
Nun, ich muss an dieser Stelle sagen, dass sich selbst die Bayern nach einer in §25, Abs 6 KPG geregelten „Viertore-Führung“ zurück ziehen und nicht mehr allzu viel nach vorne und hinten machen. Halten wir diese Tatsache also den Fortunen zu Gute, denn danach passierte nichts mehr auf dem Spielfeld, außer dass es ein wenig drunter und drüber ging. Wobei die Schüsse hauptsächlich drüber. An Arnd hat es nicht gelegen. Er war immer noch mutig in der Auslegung des Begriffes Coachingzone und gewohnt laut. Breiten wir deshalb den Mantel des Schweigens über die restlichen Minuten des Spieles und ziehen stattdessen das:

Fazit: Die erste Hürde auf dem Weg nach Europa über die Pokalwettbewerbe genommen, standesgemäß gewonnen. Berlin, Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Warum es aber heisst, der Pokal hätte eigene Gesetze, blieb im Unklaren. Ich konnte keinen Unterschied zu einem normalen Spiel in der Liga oder in der Freundschaft feststellen. Aber ich bin ja auch kein Experte.