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17. Spieltag: Geduldsspiel zum Heimsieg

17 April 2015 Keine Kommentare

BorntalZum 17. Spieltag traf man sich auf dem Nebenplatz des Stadions vor dem Dorfe. Der Hauptplatz hatte wohl immer noch die Nase oder sagt man die Narbe voll und wollte nicht bespielt werden. Als Gast erwartete man die Reserve von Borntal. Was vom Papier her wie eine leichte Aufgabe aussah, erwies sich in der Vergangenheit oft als Geduldspiel und hartes Stück Arbeit. Die Fortunen sollten also gewarnt sein. Als hätte es dieses Mal Guido Maria Kretschmer ins Stadion verschlagen, musste zunächst die Kleider- statt die Fußballfrage geklärt werden. Zu ähnlich waren sich doch die Blaus der Dresse der beiden Mannschaften und so entschied man sich, dass die einen Blauen, die Fortuna nämlich, gelbe Leibchen auf den Leibchen tragen sollten, damit man Freund von Gegner und den Ball vom Rasen unterscheiden konnte. Wie schon bei den Chicken Mc Nuggets konnte die Dressing Frage also relativ schnell geklärt werden und Schiedsrichter Wetzel pfiff das Spiel an. Fußballzeit.

Um die gelbe Gefahr wissend, zogen sich die Borntaler sofort in ihre eigene Hälfte zurück und machten das, was sie am besten konnten. Abwehren. Das taten sie aber zahlreich. So wird Schatz von Meier geschickt geschickt, ersterer schickt den Ball aber leider etwas zu schnell auf die Reise. Danach findet ein Pass von Hess Vitzthum dieser leitet schnell zu Meier, dieser tanzt aber leider eine Schleife zu viel und sich den Wolf. Auch eine von Schatz getretene Ecke findet von Vitzthums Kopf nicht den Weg ins eckige Netz. Hernach gefiel Guido die nun zwar von der Fortuna, nicht aber mehr von den Borntalern unterscheidbare Kleidung des Schiedsrichters nicht, und man entschied sich, etwas mehr Farbe in Gestalt eines wiederum orangenen Leibchens zu bringen.

P1100484Nun war nun wirklich auch die letzte Dressing Frage geklärt und es konnte weiter gespielt werden. So flankt dieses mal Jülich auf Schatz, Klein ebenso aber das Runde wollte nicht ins Tor. In der 35. Minute wurde es aber doch noch einmal brenzlig im Fortunenstrafraum. Koch rennt auf den Ball zu, hat ihn fast, aber hastet daran vorbei. Zum Glück rechnete kein Borntaler damit und Steinborn konnte noch klären. Durch atmen. Dass Koch aber auch den Stil eines Klassemannes hat, bewies er kurz darauf, als er den Ball nach einer Ecke noch aus der Ecke kratzen kann. Danach gelingt Schatz noch ein Treffer des Innenpfostens, aber leider zählt dies nicht zählbar auf der Habenseite.

Insgesamt kann man die erste Halbzeit so zusammen fassen und fazitieren: Fortuna bemüht, hinten sicher stehend (außer, wenn Routinier Koch „Hab ich! Hab ich! Hab ich!“ rief, dann wurde es gefährlich). Die Borntaler verlegten sich fast ausschließlich auf das Verteidigen und taten dies gut. Auch die Chancen waren wie immer reichlich vorhanden. Oft sah das Spiel aber zu umständlich aus. Die berühmte Drehung, dieser eine Schlenker, zu viel, gegen einen tief stehenden Gegner fehlte es an der letzten Aggressivität.

Aber noch waren 45 Minuten zu spielen, Mannschaften, Zuseher und Schiedsrichter waren wieder anwesend, es konnte weiter gehen. Als hätte Klein mein Flehen erhört, machte er gleich in der ersten Minute der zweiten Halbzeit klar, wer hier Herr auf dem Platz ist und eroberte den Ball. Dieses einzig richtige und wahre Zeichen, und ich muss es wissen, ich bin schon vielen gefolgt, wurde auch von der Mannschaft so verstanden und man agierte bissiger. So köpft Hess nach einer Ecke zwar noch daneben und Heinemann kann im letzten Moment noch gestoppt werden, aber in der 58. Minute war die Zeit für die 96er reif. Mühlberger tritt an, um einen Freistoß aus halbrechter Position zentral P1100485vor das Tor zu bringen und zieht aus ungefähr 19,28 Metern ab und… Findet die Lücke! Durch die Mauer hindurch trifft sein Ball endlich zum ebenso erlösenden wie ersehnten Tor für die Fortuna. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Leider waren, wie in letzter Zeit häufig der Fall, weder Hund noch Maus da, um sich mit Mann und Frau zu freuen. Schade eigentlich. Was wird die Maus aus dem letzten Jahr jetzt wohl machen? Vermutlich schlafen, hat sie doch in ihrem Loch auf dem Hauptplatz endlich Ruhe. Nun hatten die anderen die Hosen voll, aber bei der Umbreit Elf lief es ganz flüssig. Steinborn, Klein und Lukesch passten hinten auf Koch auf, Meier und Schatz stürmten, Heinemann wirbelte.

Auch wenn der Gegner anmerkte, es fehle hier und da an Niveau, hatte das Spiel der Gelben nun selbiges. So dauerte es nur drei Minuten, bis es wiederum Grund und Anlass zum Jubeln gab. Ein schneller Pass (ich bin meinem neulich nachgerannt, ich wollte schauen, ob er noch gültig ist. Ich habe ihn nicht eingeholt….) aus dem Mittelfeld, Ãœberzahl im Strafraum, Hess passt auf Meier, der legt zurück und zwar nicht nur Weg, sondern auch den Ball auf Vitzthuhm und schon steht es 2:0 in der 61. Minute.

Die 96er hatten Spiel und Gegner im Griff und fest im Biss. Es konnte fast nichts mehr anbrennen. Ein gänzlich ungewohntes Gefühl machte sich in der Fan Seele breit. So etwas wie Sicherheit.

Nun muss ich an dieser Stelle etwas gestehen. Ganz ehrlich. Ich habe die Chance verpasst, dass dieses mal ein Fortune zur Wahl zum Tor des Monats steht. Ich habe einfach vergessen, auf die Aufnahme Taste zu drücken.

Was war geschehen? Das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr in die Hälfte des Gegners. Die Fans unterhielten sich ausgelassen über den bisherigen Spielverlauf. Gerade noch konnte ich mein müdes Haupt noch gen Spielfeld richten und sah Unglaubliches. Heinemann zieht einfach mal aus gefühlt 90 Metern ab und…. Trifft! Ein Schuss, ein Strich, ein Windzug. Zunächst sah es aus der seitlichen Perspektive noch so aus, als wäre der Ball hinter den Tor gelandet, aber nein, er war drin! Stell dir vor, es ist Fußball und niemand bekommt es mit. Sorry Patrick, aber das hätte ich, wäre es denn auf Zelluloid gebannt, an das ARD Sportstudio geschickt. Klasse. Zum Sonntag einen solchen Schuss hinzu bekommen… Vermutlich deshalb heisst es auch „Sonntagsschuss“.

Fazit: Nachdem mehr Zug und Biss ins Spiel kam, letzteres auch völlig und leider ohne Hund, lief es. Schön anzuschauen, schnell, präzise, fortunatisch eben. Ihr habt den Zug zum Tor und zu den Punkten. Traut euch, auch mal zu beissen. Die Bayern sind nicht immer Vorbild. Mit Hacke, Spitze, Einszweidrei schießt man in der Kreisklasse keine Tore. Eher mit Gebiss, Körper und Vierfünfsechs. Macht weiter so und lasst euch nicht mehr die Margarine vom Brot nehmen!

Tore: 1:0 Mühlberger (58.), 2:0 Vitzthum (61.), 3:0 Heinemann (81.)

Aufstellung: Koch – Lukesch, Steinborn (MK), Vitzthum – Klein – Jülich, Mühlberger, Heinemann, Meier – Heß (74./Hahn), Schatz